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Birgit Keil. Ballerina: Glück ist, wenn auch die Seele tanzt

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Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Henschel; Auflage: 1 (15. August 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3894877634
ISBN-13: 978-3894877637
Größe und/oder Gewicht:
21,5 x 2 x 27,7 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
5.0 von 5 Sternen
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Amazon Bestseller-Rang:
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Heute, am 22. September 2014, wird Birgit Keil siebzig Jahre alt. Eine merkwürdige Vorstellung, denn diese Primaballerina, die das deutsche Ballett geprägt hat wie sonst nur Marcia Haydée, Pina Bausch und Sascha Waltz, strahlt etwas Altersloses aus. Heute morgen las man im Caféhaus den Geburtstagsartikel von Wiebke Hüster über die Ballerina in der FAZ und kaufte sich dann in einer Buchhandlung des schöne Büchl derselben Autorin über die Ballerina. Man hat es nicht bereut.Ballettbücher sind Zwitterwesen. Sie changieren zwischen tea table book und Lesebuch, verlocken allzu sehr zum Durchblättern und enthalten doch mitunter sehr interessante Texte, die man genau lesen sollte. Gerade der britischstämmige südafrikanische Choreograph John Cranko und seiner Stuttgarter Truppe können sich über mangelnde mediale Reaktionen und Reflexionen nicht beklagen. Es gab schon zu ihrer Zeit, also in den sechziger und siebziger Jahren, nicht nur sehr schöne Bildbände, es gab auch intellektuell anspruchsvolle Büchln wie die Gespräche Crankos mit Walter Erich Schäfer.Schwer ist es, Bewegung einzufangenEs liegt in der Natur der Zeit und der Zeitgenossenschaft, daß man (Jahrgang 1988) die Tänzerin Birgit Keil (Jahrgang 1944) nicht mehr live auf der Bühne erleben konnte. Dennoch ist sie als tänzerischer Archetypus im Hinterkopf ebenso vorhanden wie ihre drei Kollegen aus dem Magischen Stuttgarter Quartett, Egon Madsen, Richard Cragun und Marcia Haydée. Dies spricht einerseits für einen Triumph der Aufzeichnungssysteme über die Vergänglichkeit, andererseits bestätigt es noch einmal die Bedeutung Crankos als Ballettschöpfer und seiner Fähigkeit, charismatische Tänzer zu erkennen und in seinem Sinne heranzubilden.Schillers Diktum, wonach dem Mimen die Nachwelt keine Kränze flicht, war schon vor seiner eigenen Zeit irrig, wie man etwa an den lebendigen Schilderungen von Auftritten des englischen Schauspielers und Hamlet-Darstellers David Garrick sieht, die wir aus der Feder unseres Nationalautors Georg Christoph Lichtenbergs besitzen. Hat auch keiner von uns Mr Garrick (1717 ' 1779) je auf der Bühne gesehen, so gehören er und seine Darstellung des Hamlets dank Lichtenbergs Schrift doch zu unserem geistigen Haushalt. Die Fortschritte der bildlichen, die Erfindung der photographischen und kinetischen Aufzeichnung haben es ermöglicht, den darstellenden Künsten ganz neue Kränze zu flechten. Sogar von Nijinskij gibt es Filmaufzeichnungen, wie mancher Ballettomane auf Youtube mit Scheu und Überraschung feststellen wird. Zwar hat man von Birgit Keil noch alte Cranko-Videos, doch mangelt es bei Youtube ein wenig an Keil-Auftritten, immerhin hat man ein schönes Pas de Deux aus Schwanensee zusammen mit ihrem Partner Vladimir Klos gefunden.Politische Reaktion trifft schwulen Kitsch?Ausschließlich auf dem Wege alter Videokassetten hat man die Ballette Crankos mit den Originaltänzern kennengelernt, zudem sieht man Neuinszenierungen, meist antiquarisch konserviert, als festen Bestandteil des Ballettrepertoires der großen Bühnen bis heute. Man gesteht, daß man neulich Crankos Onegin in der Deutschen Staatsoper wiedergesehen hat und keineswegs überzeugt war. Ist Crankos Kunst nicht allzu retrospektiv? Produziert er nicht Stilmöbel? Tut er nicht so, als lebe er in der Zeit von Marius Petipa und L. I. Iwanow, wenn er seine narrativen Ballettabende zu achtzig Prozent aus dem klassischen Bewegungsrepertoire zusammensetzt, wie es zu Zeiten von Giselle und Schwanensee galt? Man gehört zu jenen Betrachtern, die sich mit den eher abstrakten Schöpfungen Crankos wie Initialen R. B. M. E. glücklicher fühlen.Zugegeben, die Ausdruckshöhepunkte, isb. in den Pas de Deux, sind wunderbare Momente und lassen uns wiederum begreifen, was die Menschen seinerzeit an Cranko begeistert hat. Aber muß man nicht den Eindruck haben, die meisten Zuschauer glaubten, sie sähen ein Ballett aus der Zeit des Zaren? Hat dergleichen Schule gemacht in vollkommen witzlosen Bobonnièrenballetten wie »Das flammende Herz«, wo zu Mendessohn-Symphonik die Lebensgeschichte von Shelley getanzt wird, vollkommen im Vokabular des klassischen Balletts? Auch ohne Cranko hätte es diese Ballett-Familiennachmittage wohl gegeben. Wiebke Hüster gönnt uns auch einen Blick in die von Birgit Keil propagierte jüngste Choreographengeneration, und da gibt es beispielsweise den Australier Terence Kohler, der offenbar eine Anna Karenina im Stil retrospektiven Handlungsballetts erarbeitet hat. Erzählballette erfreuen sich ewiger Beliebtheit ohne daß sie sich künstlerisch legitimieren müßten. Wiebke Hüsters Beschreibung dieser Produktion läßt sie als psychologisch aufgefaßten Ballettabend erscheinen. Nach allgemeiner Erfahrung kommt dergleichen besonders in Rußland gut an.Historisch betrachtetNicht die fünfzig Jahre, die zwischen Crankos großen Balletten und uns vergangen sind, wiegen so schwer, sondern die hundert Jahre zwischen Cranko und Petipa; jener tut oft so, als seien sie nicht gewesen, als habe die gesamte Geschichte des modernen Tanzes dazwischen nicht stattgefunden. John Crankos schwuler Kitschgeschmack traf sich mit der politisch und gesellschaftlich reaktionären Grundstimmung der schwäbischen Honoratiorengesellschaft in den 1960er und 1970er Jahren. Was nicht heißt, daß seine Produktionen nicht auch in München gut ankamen, wo sie in der Regel kurz darauf nachgetanzt wurden. Wir in Bayern waren opportunistisch genug Cranko die Leitung des Bayrischen Staatsballetts anzutragen, das er jahrelang parallel leitete. Cranko war froh, Südafrika wie Stuttgart entronnen zu sein, genoß das Leben in München in vollen Zügen, frequentierte den Donisl, das P1 und das Augustinerbräu und fühle sich wie neugeboren.Als ein drittes Element, das für Cranko neben Traditionalismus und Kitsch prägend war, muß seine Kleinbürgerlichkeit angesehen werden, die er, glaubt man alten Dokumentationen, in Habitus und Sprache stark ausstrahlte, und die mit den beiden anderen Elementen, jenem des Kitsches und jenem des Reaktionären, eng verbunden war. Sein trapezförmiges Gesicht erinnerte einerseits an einen mittelalterlichen Moriskentänzer, andererseits hätte er ein Bösewicht aus einem Roman von Charles Dickens sein können. Als Choreograph ist Cranko voll und ganz Brite und kommt, ebenso wie MacMillan, wie Wiebke Hüster betont, aus der Schule von Frederick Ashton. Hüster hebt aber bei dieser Gelegenheit nicht auf die grundsätzlichen Unterschiede zwischen dem aristokratischen Ashton und seinem Gegenstück Cranko ab. Das Geniale an John Cranko freilich bestand darin, daß trotz all der Hemmnisse des Traditionalismus seine Ballettabende sich zu einer Virtuosität des lyrischen Ausdrucks aufschwingen konnten, die ins Herz dringt, selbst wenn man sie nur auf alten Videokassetten sieht. Dabei dürfte seine Choreographie nach Shakespeares Widerspenstigen Zähmung von 1969 mit den ausdrucksvollen und burlesken Clous in der Interaktion der Protagonisten ein Highlight seines Werks gewesen sein. In dieser Arbeit wird deutlich, wie sehr Humor und Psychologie als wesentliche Elemente in Crankos Stil einander befruchteten und gegenseitig zu höchster Virtuosität aufzuschaukeln vermochten.Die magische KombinationNicht daß wir nicht inzwischen durch vieles hindurchgegangen wären. Aber nicht das, was Merce Cunningham, Pina Bausch, William Forsythe, Sascha Waltz u. a. uns in der Zwischenzeit vorführten, machen den Bruch aus, der für uns heute in allen Cranko-Balletten enthalten ist, sondern die weitaus radikaleren Umbrüche der Zeit um 1910, die in Crankos Produktionen zugekittet werden sollten. Man könnte sich auch die Frage stellen, ob nicht George Balanchine in seinem bisweilen traditionalistischen Neoklassizismus das Ballett, wenn man so will, von der Moderne wieder zurückgeführt hat, bis es an dem Punkt anlangte, an dem John Cranko Tanzabende zuschneidern konnte, die Stuttgarter Honoratioren und Amerikanern gefielen. So sehr einzelne Szenen mit hoher Ausdruckskraft und Virtuosität der Tänzer bestachen, so sehr offenbarten die nicht selten abgeschmackten Bühnenbilder und die grauenhaften, man muß schon sagen: Tonspuren, die der Komponist Kurt-Heinz Stolze bisweilen für Cranko zusammenschusterte - etwa in Onegin aus Klavierstücken Tschaikowskijs - eine Ebene kleinbürgerlichen reaktionären Kitsches. Diese Kombination, Tänzer von Weltformat in Ballette zu stellen, die sich, wie man so schön sagt, für die ganze Familie eignen, war das Erfolgsrezept von John Cranko, auch wenn es uns Ästheten und Ballettomanen von heute nicht gefällt. Hier traf sich angelsächsischer mit schwäbischem Kitsch-Geschmack.Was für eine starke Frau!Spannung, Bewußtheit, Ökonomie und eine unendliche Klugheit des Körpers: So kann man Birgit Keils Stil charakterisieren, der sich auf, wenn man so will, deutsche Art von der lässigen Eleganz der Ballerinen russischer Provenienz, aber auch ihrer Kollegin Madame Haydée unterscheidet. Das alles teilt sich in den alten Videos noch mit, ebenso wie das ungläubige Staunen des Publikums. Selbst sehr bedeutende männliche Partner wie Cragun oder Klos droht die Intelligenz der Keil zum Sparringspartner, zum tänzerischen Stichwortgeber zu reduzieren. Bei ihren Auftritten kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß nicht Mercedes-Benz und Porsche, sondern die Cranko-Truppe den Höhepunkt technischer Souveränität im Industriegeländle darstellt. Birgit Keil ist eine Art Max Weber auf Tanzbeinen. Sie hatte recht, als sie sich von Anfang an als moderner Typus verstand, wie Hüster berichtet. Wer glaubt, alle Ballettmenschen seien verträumte Schmetterlingsleute, wird überrascht sein: Birgit Keil ist enorm praktisch veranlagt; das erkennt man im Überblick über ihren heutigen Arbeitsalltag als Chefin ihrer Ballettstiftung. Erstaunlich, was sie alles im Blick hat, bis hin zu den Busverbindungen für die Tänzer! Wir erfahren in diesem Büchl auch lehrreiche Détails wie Tips für die Behandlung von Ballettschuhen.Glamourös im Sinne von Margot Fonteyn, die der englischen Oberschicht entstammte, muß Birgit Keil gar nicht sein. Sie verkörpert vielmehr eine spezifisch deutsche Tradition der Perfektion und Eleganz, und ihr Tanz ist in einem Maße präzise und modellhaft, daß man von einer Art technischen Neoklassizismus sprechen könnte, was ihre, aus einer tief in sich ruhenden Persönlichkeit schöpfenden, Ausdruckskraft in keiner Weise schmälert. Die federnde Perfektion und Musterhaftigkeit ihres Tanzes prädestinierte sie zur Lehrerin, und die Autorin Wiebke Hüster betont immer wieder in dieser Monographie, wie sehr die Keilin Kollegen, Choreographen und junge Talente inspiriert und gefördert hat. Daß sie ein zuwendender Mensch ist, sieht man freilich in jedem Photo dieses abwechslungsreichen Bilderbuches.Anja schreibt über Wiebke schreibt über BirgitSchon der zuerst 1980 erschienene Bildband über Birgit Keil von Clive Barnes, Horst Koegler und Fritz Höver bestach, wie Ballettbücher der sechziger und siebziger Jahre, durch die starke Ausdruckskraft der Schwarzweißphotographie. Es ist nur zu berechtigt, daß auch Wiebke Hüster und Birgit Keil bei ihrer gemeinsam getroffenen Bildauswahl den Schwarzweißaufnahmen einen gewissen Vorrang einräumten, obgleich es sich hier weniger um eine Ballettdokumentation als um eine Biographie handelt. Der Verlag spricht von »100 zum Teil unveröffentlichten Photos«. Darunter sind charmante Privataufnahmen wie jene mit der Haydée auf S. 120, traumhafte Ballettphotos wie der Schwanensee-Schnappschuß mit Cragun auf S. 69 u. v. m. Überhaupt ist der Band mit Gewissenhaftigkeit gearbeitet und läßt weder Zeittafel noch Rollen- und Personenverzeichnis vermissen.»Sie kam mit High Heels an den Füßen zur Welt«, schreibt Hüster über Keil, und man denkt, wie gut wäre es, wenn dies für noch mehr Frauen gälte, denn gerade in Deutschland wirken viele Frauen so, als seien sie mit den Fersen in den Boden genagelt oder gingen auf einem Planeten, der die Anziehungskraft des Jupiter hat und den Fuß bei jedem Schritt auf den Boden plumpsen läßt.Tanz ist eine Entscheidung, aber zuvor ist es ein ZustandIn ihrer einfühlsamen, mitunter mitreißenden Darstellung, immer sehr abwechslungsreich, geleitet uns die Autorin durch das Leben der Ballerina. Recht charmant beginnt es mit einem Steckbrief der Lebensgewohnheiten der Tänzerin, um sodann mit einem entzückenden Kinderbild zu überraschen und den Parcours eines großen Lebens zu beginnen. Es folgen Tanzstills, Bühnenaufnahmen und Privatphotographien. Und wir sehen Birgit Keil auch im Alltag vor einem Laden in London stehen oder Wasserski laufen; all dies verleiht diesem Buch eine bemerkenswerte kulturhistoriographische Dimension.Witz und böhmisches Feuer sprechen durch die Jahrzehnte aus diesem Gesicht. Zugleich jedoch behält die Keilin etwas Offenes, Unbestimmtes. Vermochten gerade diese Eigenschaften sie, so unterschiedliche Rollen auszufüllen? Sie hat auch etwas Feenhaftes, der Romantik Füßlis und Schumanns Verwandtes; auf keinen Fall ist sie leicht auf einen Nenner zu bringen.Ballettgeschichte als SozialgeschichteDie Geschichte der nordböhmischer Familie Keil ist auch Stück deutscher Sozialgeschichte. In der Lebenserzählung der Tänzerin kann Professor Hüster ganz auf ihre kulturgesättigte Erfahrung als Geisteswissenschaftlerin und Tänzerin zurückgreifen. Wenn man bedenkt, daß manche Zeitungen ihre Fußballkritiker in Ballettaufführungen schicken (»Der Tänzer rechtsaußen stand im Abseits, während die Ballerina im Strafraum einen Fallrückzieher versuchte'«), steht die Frankfurter Allgemeine mit ihrer Ballettkritikerin nicht allzu schlecht da. Welches Blatt verfügt schon, wie in diesem Falle, über eine Tanzexpertin, die ein Buch über Eduard Keyserling geschrieben hat? Als Tanzkritikerin der Frankfurter Allgemeinen ist Wiebke Hüster legitime Nachfolgerin von Horst Koegler und Jochen Schmidt. Wir können in Deutschland also stolz darauf sein, daß wir nicht nur das Land mit den meisten Opernhäusern sind, sondern auch ein Land mit einer unvergleichlich lebendigen und vielfältigen Ballett- und Modern-Dance-Szene und zudem ein Land, in dem die Tanzkunst angemessen und kreativ erlebt und beschrieben wird.Hüster entscheidet sich bei ihrer Keil-Monographie für einen aufgelockerte Struktur, was dem Büchl sehr gut tut. Zu der lebendigen Photoauswahl kommen Originalzitate der Ballerina und Gespräche, die den darstellenden Textteil abwechslungsreich unterbrechen. Birgit Keils Karriere begann als Blitzkrieg. Sie hatte das Glück, daß ihre herausragende Begabung sofort erkannt wurde. Heiter stimmt das Kapitel über die familiäre Atmosphäre in der Stuttgarter Kompanie. Das glanzvolle Team war in ungewöhnlicher Weise aufeinander eingespielt. Der Chefchoreograph John Cranko ging oft mit seiner Truppe in Restaurants und Tanzbars, zugleich war er ein großer Lehrer der Tänzer und Zuschauer und erzog das Publikum in sog. lecture demonstrations.Erziehung des AugesBallettomanische lecture demonstrations! Diese Art von Publikumsschulung sollte man wiederbeleben, die meisten Zuschauer könnten etwas Nachhilfe in Sachen Ballett wohl gebrauchen. Die langjährige Erziehung des Stuttgarter Publikums zahlte sich auch aus, als die Keilin nach Ende ihrer Bühnenkarriere eine Tanzstiftung gründete und Honoratioren ins Boot holte. Endlich tat der penetrante schwäbische Mittelstand einmal etwas Ästhetisches!Es ist erstaunlich, daß es in einer Stadt von einem solch stockspießigen, barschen Merkantilismus wie Stuttgart überhaupt Ballett gibt. Würden Sie, geehrte Leser, das Leben in dem Schwabenkaff auch nur einen Tag ertragen? Schon damals muß es die Hölle gewesen sein. John Cranko, stets witzig, schonungslos und direkt, brachte es auf den Punkt, als er zu der zum Schwabenmädel mutierten Böhmin sagte: »Birgit, du siehst so unerträglich sauber aus!«Reizvoll und lebendig ist auch die Wiedergabe eines Dialogs, in dem Keil sich mit ihrem Lebensgefährten, dem Tänzer Vladimir Klos, der auch als Filmschauspieler auftrat, an den ersten Kuß erinnert. Offen berichten die beiden auch davon, wie sie sich schweren Herzens durchrangen, um des Theaters willen auf Kinder zu verzichten, obgleich Keil wie Klos Kinder liebten. Die beiden erörtern zudem, was es heißt, einen guten Partner fürs Pas de Deux zu haben.Eine faszinierende MonographieDer multiperspektivische Blick dieser faszinierenden Monographie zeigt sich auch in Statements von Tanzpartnern wie Paul Chalmer und in hochinteressanten Seitenblicken auf Choreographen wie Kenneth MacMillan, (welcher enthüllt, wie sehr gerade das klassische Ballett englischer Provenienz am Handlungsballett klebt und dadurch den historischen Crankismus leichter begreiflich macht). Da im angelsächsischen Raum, der eher als wir businessorientiert ist und der Kultur keinen so hohen Stellenwert einräumt wie wir in Deutschland, Ballett stärker handlungs- und showorientiert sein, da mit Eintrittsgeldern mehr Geld eingenommen werden soll, kommen auf dem Wege von Choreographen, Schulen und Richtungen auch zu uns stark narrative oder entertainmentbetonte Ballette, obwohl wir mit unserem vorzüglichen System öffentlicher Subventionierung weit mehr Abstraktes und Experimentelles leisten können und sollten.Wenn Cranko Russe gewesen wäre, müßte er vielleicht nicht so arg Hohepriester des angelsächsischen schwulen kleinbürgerlichen Weißenkitsches sein, für das Onegin als krasses Beispiel dasteht. Ein russischer Choreograph hätte wohl Puschkins Stoff möglicherweise nicht so gnadenlos verkitscht, sondern ihn mit jenen satirischen Elementen versehen, durch die sich auch die Verserzählung des genialen Moskauers auszeichnet; er hätte der Produktion jene Einbrüche radikaler Modernität gegönnt, welche Ewgenij Onegin zu dem machen, was es ist: Ein revolutionäres Gründungswerk der russischen Literatur. »Veraltet ist stets nur was mißlang, das gebrochene Versprechen eines Neuen«, heißt es in den Minima Moralia. Die Wiederkehr der abgelebten Lehre des klassischen Balletts als eines nicht sterben könnenden Untoten lief in jenen sechziger und siebziger Jahren parallel mit der Wiederkehr des Marxismus, eines aus derselben Zeit stammenden, ebenfalls vielfach widerlegten Dogmas. (Traité élémentaire, 1820 ' Manifest, 1848.)Birgit Keil und das pädagogische EthosAls Lehrerin muß die Keilin hinreißend sein, wie denn das Bekenntnis einer ihrer Schüler, Thiago Bordin, heute Erster Tänzer des Hamburger Balletts, lautet: »Unsere Verbindung ist nicht von dieser Welt. Im Deutschen gibt es dafür ein Wort: Seelenverwandtschaft.« Keils Engagement für junge Tänzer ist von hohem Ethos getragen. Sie möchte sich um jeden einzelnen kümmern, möchte, daß alle ihre Zöglinge in der kurzen Zeit, die einer Tänzerkarriere gegeben ist, eine möglichst große stilistische Vielfalt kennenlernen. »Der Tanz sucht den Menschen aus«, sagt die Keilin, und das gilt für jede Kunst. Und auch hier gilt, erst Disziplin ermöglicht Freiheit, wie Keil betont.In diesem Büchl erfährt man viel über den Arbeitsalltag, aber auch die Grundstimmungen des Ballettlebens. Womöglich auch aufgrund der Tatsache, daß die Autorin selbst Tänzerin war, bleibt das Büchl immer nah am Thema und unterscheidet sich dadurch auf angenehme Weise von dem abstoßenden pseudointellektuellen Habitus mancher angloamerikanischen Ballettbücher wie etwa Jennifer Homas»Apollos Angels« oder »Europe Dancing« von Andrée Grau & Stephanie Jordan.»Tanz kann fast alles«, wie Pina Bausch zu sagen pflegte(Manche ziteren auch: »Tanz kann fast alles sein«, oder: »Es kann fast alles Tanz sein.«)Eine gesamtmonographische kritische Bestandsaufnahme des Werkes von John Cranko gibt es m. W. noch nicht. Während ein anderer weißer Südafrikaner, ein Herr Kotze, im Jahre 2003 den Nobelpreis für Literatur erhielt (ohne daß man wüßte wofür), steht eine umfassende Biographe Crankos noch aus. Völlig falsch wäre es jedoch, Birgit Keils Wirken auf die Zusammenarbeit mit John Cranko zu beschränken, und so besticht Hüsters Monographie auch durch Exkurse über die Zusammenarbeit Keils mit interessanten anderen Choreographen wie MacMillan, Hans van Manen, Maurice Béjart, Glen Tetley oder Uwe Scholz, wobei man sehr deutlich mitbekommt, daß, wie es schon in Crankos Gesprächen mit Walter Erich Schäfer hieß, »Freundschaft als Movens« wirkt.Ballett ist ein ungeheures Glücksversprechen. Der Zauber wirkt so tief, daß sogar ein Ballettbuch uns weiterbringt, selbst wenn Bewegung hier ausgeschlossen ist. Ein Künstler kann sich kaum eine bessere Hommage wünschen als diese Femmage, die sicher auch zügigen Verkauf finden wird. Das Büchl profitiert zudem von der engen Zusammenarbeit von Prof. Keil und Prof. Hüster. Nicht immer sind Monographierte dem Monographen ja überhaupt hilfreich. Wiebke Hüster hat sich vorgenommen, einen mit Energie geladenen Bildband zu kreieren, und das ist ihr voll und ganz gelungen.
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